9 Londoner Freunde verbringen den Jahreswechsel im schottischen Hochland. Neben diesen Personen befinden sich noch ein isländisches Pärchen und Anfangs 3 Angestellte auf dem Feriengelände. Am 2. Januar wird eine vermisste Person tot aufgefunden. Die äußeren Zeichen verraten, dass es sich um keinen Unfall handelt.
Der Roman wechselt in der zeitlichen Folge von der Anreise und dem Aufenthalt der ersten Ferientage der 9 Freunde zur Gegenwart (2. Januar). Der Ferienaufenthalt wird hauptsächlich aus der Perspektive von 3 Freundinnen und dem Wildhüter Doug erzählt. Die Gegenwart wird aus der Sicht von der Angestellten Haether geschildert. Die Kapitel sind kurz. Der Schreibstil ist schlicht. Die örtliche Beschreibung ist anschaulich. Allerdings hat mir das prickelnde Gespür für den Neuschnee, der den Ort doch von der Außenwelt abschneidet, gefehlt. Die drei Freundinnen Emma, Katie und Miranda sind recht gut charakterisiert. Die beiden Männer Mark und Julien sind rivalisierend und die beiden Angestellten Doug und Haether zwielichtig dargestellt. Alle anderen Personen bleiben blass. Im Roman wird die tote Person lange neutral gehalten. Der Leser soll nicht wissen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Auch der Grund und der Täter bleiben bis fast zum Schluss offen. Mit aufmerksamer Betrachtung des Buches, war mir sehr schnell klar, wer das Opfer ist. Im Verlauf der Geschichte kamen einige Motive und Täter infrage. Aber auch da hatte ich bald einen Verdacht der sich bestätigt hat. Die Auflösung barg dann aber doch noch eine kleine Überraschung.
Meiner Meinung nach hat es dem Roman an Subtilität gefehlt. Die Geheimnisse von Doug und Haether habe ich zu keiner Zeit als gefährlich empfunden. Auch die Situation der Abgeschiedenheit verstärkt durch den Neuschnees empfand ich als zu bemüht. Ich hätte mir gewünschte das auch mal die übrigen Freunde näher betrachtet würden. Da wurde einiges Potenzial verschenkt. Die manipulative und intrigante Figur der Miranda haben den Roman getragen und lesenswert gemacht. Eine weiteres Defizit besteht in der Genrezuordnung durch den Verlag. Es handelt sich bei diesem Buch um eine unterhaltsam Story mit einer Prise Spannung aber nicht um einen Thriller. Ein guter Roman zum Thema Freundschaft, den ich empfehlen kann.