Diese Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Angel, einem Fangirl der Band The Ark, und Jimmy, einem Mitglied von The Ark, erzählt.
Angel ist seit vielen Jahren ein großer Fan von The Ark. Die Band und deren Fangemeinde sind ihr sicherer Hafen, wenn sie sich selbst mal wieder nicht leiden kann. Nun hat sie genug Geld gespart, um die Band endlich einmal live zu sehen und zugleich eine enge Online-Freundin zu besuchen. Allerdings entwickelt sich diese Reise ganz anders als gedacht.
Zugleich erleben wir Jimmy, Angels absolutes Idol, der immer mehr unter dem Druck der Öffentlichkeit, der vielen Termine und seiner Angststörungen zu leiden hat. Obwohl ihr ganz großer Durchbruch kurz bevor zu stehen scheint, hat Jimmy das Gefühl, dass alles zu zerbrechen droht...
Ich mochte Angel und Jimmy und auch sämtliche Nebencharaktere in dieser Geschichte sehr, sehr gerne. Mir hat sehr gefallen, wie der extreme Kontrast zwischen der Wahrnehmung der Fans und der Realität der Künstler dargestellt wurde. Aber auch, wie sehr manche Künstler selbst in stereotype Denkweisen und Vorurteile ihren Fans gegenüber geraten. Anhand Jimmys Band zeigt diese Geschichte auf teilweise sehr beklemmende Weise auf, wie belastend es sein kann, berühmt zu sein - insbesondere, wenn man schon in jungen Jahren bekannt wird. Zugleich wird deutlich, dass auch "Fan zu sein" manchmal nur eine Flucht vor der eigenen Realität ist. Ich konnte mich aufgrund der Beschreibungen sowohl in Angel und die anderen Fans, als auch in Jimmy und seine Bandkollegen sehr gut hinein versetzen. Mit fortschreitender Handlung werden ihre Annahmen aufgebrochen und ich fand es sehr gelungen, wie nicht nur den Protagonisten, sondern sicher auch vielen (jüngeren) Lesenden der Spiegel vorgehalten wurde.
Dies ist keine Liebesgeschichte, auch wenn Liebe immer mal wieder eine Rolle spielt und sich Angel und Jimmy ab einem gewissen Punkt begegnen. Es ist eine Geschichte über Freundschaft und vor allem darüber, sein eigenes Leben wert zu schätzen. Ich mochte außerdem die Vielfalt, die Alice Oseman mittels verschiedenster sexueller Identitäten und Orientierungen, Nationalitäten und Glaubensrichtungen in dieser Geschichte darstellt.
Das Hörbuch wird von Pegah Ferydoni und Jacob Weigert gesprochen, deren Stimmen ich als sehr angenehm und passend fand. Lediglich die Akzente von Angels Eltern waren für mich gewöhnungsbedürftig.
Fazit:
Ein schönes Jugendbuch über Fankultur und die Schattenseiten des Rampenlichts, das ich sehr empfehlen kann. 4,5 Sterne von mir.