Als gefeierter Star der Premier League ist Asher Donovan an den Ruhm und die Schlagzeilen gewöhnt doch sein Hang zu riskanten Entscheidungen setzt seinem Ruf langsam zu. Der Wechsel mitten in der Saison, die Eskapaden abseits des Spielfelds und schließlich das katastrophale Endspiel um die Meisterschaft bringen ihn in eine missliche Lage: ein verpflichtendes Sommertraining unter der Leitung von Scarlett DuBois, die nicht nur seinen Fokus komplett aus dem Gleichgewicht bringt, sondern zufällig auch die Schwester seines ärgsten Rivalen ist. Eine gefährliche Kombination.
Ana Huang bleibt sich mit The Striker treu und liefert eine mitreißende Liebesgeschichte, die vor prickelnder Chemie und emotionalen Konflikten nur so strotzt. Zudem ist es erfrischend, dass sich die Geschichte diesmal nicht wie so oft in dem Genre der Sports Romance um American Football oder Eishockey dreht, sondern stattdessen den Fußball in den Mittelpunkt stellt. Das bringt mal eine willkommene Abwechslung.
Scarlett ist eine starke, ambitionierte Protagonistin, die gelernt hat sich durchzusetzen, während Asher hinter seiner vermeintlichen Lebemann- Fassade mit ganz eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Das Zusammenspiel der beiden ist elektrisierend von hitzigen Wortgefechten bis zu tiefen, ungeahnten Gefühlen. Asher wirkt anfangs wie die typische Klischee Vorstellung eines Profi-Fußballers charismatisch, mit einem Hang zu unklugen Entscheidungen und gewohnt, immer im Rampenlicht zu stehen. Doch schnell wird klar, dass nicht alles so ist, wie es im ersten Moment scheint und hinter seinem Verhalten eine Menge komplexer Gefühle lauern. Scarlett hingegen ist professionell und fokussiert, aber hinter ihrer toughen Fassade kämpft sie mit den Schatten ihrer eigenen Vergangenheit. Es war mitreißend sie dabei zu begleiten, wie sie sich mit ihren Ängsten auseinandersetzt und lernt diese allmählich zu überwinden. Als professionelle Sportler sind sich Asher und Scarlett in vielerlei Hinsicht ähnlich, aber die unterschiedlichen Blickwinkel, die beide jeweils mitbringen, machen ihr Zusammenspiel zu einer interessanten Angelegenheit.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich in einem angenehmen Tempo die Spannung zwischen den Charakteren ist von Anfang an spürbar, aber die Story nimmt sich ihre Zeit, um sich zu entfalten. Es ist nicht suuper Slow Burn, aber wie immer gelingt es der Autorin auch mit Asher und Scarlett es ganz gehörig Knistern zu lassen. Darüber hinaus spielen auch Themen wie Loyalität, persönliche Weiterentwicklung und der Druck familiärer Erwartungen eine sehr tragende Rolle. Insgesamt finde ich, dass es der Autorin gut gelungen ist, diese Aspekte in die Handlung mit einzuarbeiten. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass der Konflikt mit Scarletts Bruder etwas mehr Platz bekommen hätte. Asher und Vincent können keine Unterhaltung führen, ohne sich gleich gegenseitig an die Gurgel zu gehen, aber dann wird Vincent für wenigstens die Hälfte des Buches mehr oder weniger ausgeklammert.
Trotz der interessanten Charaktere und der spannungsgeladenen Atmosphäre gab es für mich aber auch in diesem Buch wieder kleinere Schwächen. Zum Beispiel finde ich es mit rund 650 Seiten entschieden zu lang für die Geschichte, die es erzählen will. Manche Abschnitte ziehen sich doch sehr und manchmal hat die Handlung kleinere Schlenker gemacht, die es für mich nicht unbedingt gebraucht hätte.
Alles in allem ist The Striker jedoch eine packende Romance, die Sport und Leidenschaft gekonnt zusammen bringt.