Urs Widmer: Schweizer Schriftsteller, Übersetzer und Dramatiker
Der 1938 in Basel geborene Schriftsteller Urs Widmer gilt als einer der wichtigsten Schweizer Autoren der Nachkriegszeit und wird häufig in einem Atemzug mit Max Frisch und Friedrich Dürrematt genannt. Nach einem Studium der Germanistik, Romanistik und Geschichte in Basel, Montpellier und Paris arbeitete Widmer zunächst als Lektor im Walter Verlag in Olten. 1967 wechselte er zum Suhrkamp Verlag in Frankfurt am Main, wo er zwei Jahre später zusammen mit anderen Lektoren den "Verlag der Autoren" ins Leben rief. Kurz nach der Verlagsgründung erschien Urs Widmers Debüt "Alois", dessen kommerzieller Erfolg es ihm ermöglichte, fortan hauptberuflich als freier Schriftsteller zu arbeiten.
Für sein literarisches Werk wurde Urs Widmer vielfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er den Heimito-von-Doderer-Literaturpreis (1998) und den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (2007). Neben Romanen und Erzählungen verfasste er auch zahlreiche journalistische Texte, Theaterstücke und Gedichte. Darüber hinaus war Urs Widmer als Übersetzer für Werke englisch- und französischsprachiger Autoren tätig. 2014 verstarb der Schriftsteller nach langer, schwerer Krankheit in Zürich.
Romane von Urs Widmer: Geschichten voller Irrwitz, Satire und Humor
Urs Widmers Bücher werden bis heute von einer breiten Leserschaft mit großer Begeisterung gelesen. Auch der bekannte Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki schätzte Urs Widmers Werk außerordentlich und ordnete dieses in seiner legendären Fernsehsendung "Das literarische Quartett" sogar der Weltliteratur zu. Bereits Urs Widmers Debütroman "Alois" enthält viele jener Charakteristika, die typisch für den Schreibstil des Autors sind. Hierzu zählen neben einer großen Lust am Fabulieren auch das subtile Spiel mit Ironie und das Hinterfragen des eigenen Sprachgebrauchs. Urs Widmer selbst nannte als Ziel seiner Literatur einmal die Abschaffung der Entfremdung und das Aufdecken unterdrückter Sehnsüchte und Ängste. Er wolle einerseits Fiktion schreiben, auf der anderen Seite aber auch möglichst viel gesellschaftliche Wirklichkeit spürbar werden lassen.
Abenteuerlich und autobiografisch: die vielen Facetten des Autors Urs Widmer
Die Vielseitigkeit von Urs Widmers literarischem Werk erschwert es, seine Texte einem einzelnen Genre zuzuordnen. Der 1971 erschienene Roman "Die Amsel im Regen im Garten" kann als Parodie auf den traditionellen Entwicklungsroman gelesen werden. Das 1974 publizierte Buch "Die Forschungsreise" wiederum ist ein satirischer Abenteuerroman, in dem der Erzähler sich vom Balkon seiner Frankfurter Wohnung abseilt, um seiner Alltagswelt zu entfliehen und an die Grenzen der eigenen Erfahrung und des Wissens vorzustoßen.
Ab dem Jahr 2000 weisen viele von Urs Widmers Texten autobiographische Bezüge auf. In einer Romantrilogie über seine Mutter ("Der Geliebte der Mutter", 2000), seinen Vater ("Das Buch des Vaters", 2004) und sich selbst ("Ein Leben als Zwerg", 2006) arbeitete der Schriftsteller die Geschichte seiner Familie auf. 2013 erschien unter dem Titel "Die Reise an den Rand des Universums" Urs Widmers Autobiographie, die die Zeit zwischen seinem Geburtsjahr und dem Jahr 1968 beleuchtet.
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