In einer völlig überarbeiteten Neuauflage legt der C. H. Beck Verlag in diesem Jahr ein schon 1995 erschienenes Werk des damals noch recht unbekannten Pflanzenökologen und Kulturhistorikers Hansjörg Küster vor, in dem er die "Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa - Von der Eiszeit bis zur Gegenwart" beschreibt.
Es ist ein anspruchsvolles und dennoch immer verständliches Werk, das durch seine unzähligen Bilder und Zeichnungen den fortlaufenden Text illustriert. Wer hat sich nicht schon bei seinen Wanderungen, oder aber auch bei einer langen Fahrt auf der Autobahn seine Gedanken über die wechselnden Erscheinungen der Landschaft, die er durchquerte, gemacht, wollte gerne mehr darüber wissen, nicht nur, um es seinen Kindern erklären zu können, sondern um ein Gefühl für die Geschichtlichkeit und Gewachsenheit der Landschaft zu bekommen, in der man lebt.
Das schwergewichtige Buch ist ein Geschichtsbuch der ganz besonderen Art. Es lehrt den Leser, Landschaften zu lesen und den Unterschied zu erkennen zwischen Urlandschaft, Kulturlandschaft und Industrielandschaft. Landschaft in ihrer vorfindlichen Erscheinung ist immer schon geprägt, durch geologische Prozesse, klimatische Einflüsse, Tiere und Pflanzen und nicht zuletzt durch den Menschen.