Dem Tanz fehlt oft die »richtige« Kombination zwischen künstlerischen und Trainingsstandards einerseits und dem persönlichen Verstehen und Sichaneignen andererseits. Den meisten Therapien fehlt das Element der Freude, des Heilen und Intakten, der Stärkung der Selbstheilungs- und Selbstregulationskräfte.Ich möchte in diesem Buch Körpersymbolik und Tanzimprovisation vorstellen; das eine beinhaltet ein erweitertes Therapieverständnis mit Selbstheilung und Selbstregulation, das andere ein Alltagskunstkonzept mit Improvisationstraining und gezielten Aneignungsstrategien für Tanztechniken. Beide zusammen kombinieren Verstehen der Bewegung, individuellen Zugang über die Sinne zum eigenen Körper, Bewegungstraining und kreativen Ausdruck
Praxisbuch für alle. für die Tanz nicht nur Bühnentanz ist; beschreibt die enge Verknüpfung von persönlicher Entwicklung und einem künstlerischen Training durch den Körper.
19 komplexe Unterrichtsszenarien, in denen detailliert beschrieben wird, wie Stunden so aufgebaut werden, daß Körperarbeit, Tanztraining und Innere Bilder Themen inszenieren, in denen die Menschen sich erkennen und ausdrücken.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
A Leistung, Gesundheit und Tanz in der modernen Gesellschaft: Skizze eines Unterrichtsstils, der den alten Gegensatz zwischen Leistung/Konfrontation und psychologischem Verstehen überwindet
1 Geschichte
2 Der aktuelle Gegensatz zwischen Leistung und Gesundheit
3 Leistung, Konfrontation und Wachstum
4 Der Unterschied zwischen abstrakter Leistungsanforderung und sinnvoller Konfrontation
5 Sinnvolle Leistungsanforderung, massive Konfrontation und persönliches Wachstum im professionellen Tanztraining
6 Wie können 'normale' Menschen vom Tanztraining profitieren?
7 Körperarbeit und Tanztraining können einander korrigieren und helfen
B Über Bühnentanz und Alltagskunst
C Begründung einer beruflichen Weiterbildung:
Lehrer/-in für Tanzimprovisation, Tanztheater und Körpersymbolik
1 Situation
2 Angebot einer Fortbildung
3 Ziele
4 Zielgruppe
5 Unterrichtsmethode
6 Methodisch-didaktisches Konzept
7 Tanzunterrichtsstile für engagierte nichtprofessionelle Tänzerinnen und Tänzer
D Körpersymbolik, Tanz und Therapie
1 Tanztherapie im engeren und weiteren Sinne
2 Das Bedürfnis nach neuen Berufsbildern
3 Körpersymbolik und Tanzimprovisation als Modell für Alltagskunst
E Tanz zwischen Kunst und Therapie: eine psychosomatische Selbsthilfekunst für den Alltag
1 Postmoderne Gesellschaften und die Notwendigkeit der Selbsthilfe
1.1 Entfremdung, Diffusität, Isolation und Stress als ungekannte Belastung
1.2 Diffusität und Depression
1.3 Psychosomatische Selbsthilfekunst für den Alltag
2 Die sinnvolle Konfrontation (produktive Verunsicherung): Nutzung von Psychologie für einen optimierten Wachstumsprozess
2.1 Persönliche Entwicklung durch Konfrontation mit Kunst
2.2 Eine neue Möglichkeit, mit Widerständen positiv umzugehen: die produktive Verunsicherung
2.2.1 Die Verbindung eines ernsthaften Trainings mit der Akzeptanz im Sinne der humanistischen Psychologie als Grundlage der sinnvollen Konfrontation
2.2.2 Die Verbindung von Körpererfahrung (Empfindungsschulung) und Tanztraining als Grundlage ganzheitlichen Lernens
2.2.3 Methodische Besonderheiten der Arbeit zwischen Kunst und Therapie
2.3 Resümee und weitere Themenstellung
3 Dekonditionierung von Stress und Fehlsteuerung: die Umsetzung neurophysiologischer Forschung in der Initiierung und Steuerung des Selbstheilungsprozesses
3.1 Die freie Entscheidung und ihre unbewusste Steuerung
3.2 Können Tanztraining und Empfindungsschulung diese unbewussten Programme bewusst und beeinflussbar machen?
3.3 Ästhetische Bildung durch den Körper als Erfahrung der Natur im Menschen
4 Die Ordnung innerer Themen in Archetypen: Nutzung von Philosophie für die Selbststrukturierung
4.1 Innere Ordnung des Bewusstseins: Erforschung und Umsetzung
4.2 Innere Ordnung des Bewusstseins: Archetypen und Ubiquität
4.3 Gegensätzlichkeit als Anlagemuster der Psyche
4.4 Das Gestaltprinzip einer nonverbalen Selbststrukturierung
4.5 Konkrete Methodik KÖSYBE
4.6 Konkrete Methodik TIA
4.7 Entwicklung
5 Alltagskunst und ästhetisches Know-how in der Inszenierung realer Lebensthemen auf der kreativ-symbolischen Ebene
5.1 Postmoderner Lifestyle und Autismus
6 Schönheit und Wahrheit: das Unwillkürliche und die Anmut
6.1 Neurophysiologie und Ästhetik verblüffende Verbindungen
6.2 Das Wesen der Anmut
7 Anwendbarkeit
F 19 praktische Beispiele mit ausführlichen Erläuterungen
Exkurs: TIA (Tanzimprovisation als Alltagskunst)
Praktische Hinweise