Max Frisch ist auch in seinem Roman Mein Name sei Gantenbein der Suche nach der eigenen Verwirklichung nachgegangen. Er bewegt sich dabei im Privaten. Anders als Saramago, der in Der Stadt der Blinden die sozialpolitischen Auswirkungen in den Mittelpunkt rückt, ist Frisch eher an der persönlichen Betrachtung interessiert, wobei die Entstehungszeit in den Sechziger berücksichtigt werden muß. Vor der Politisierung durch die 68. Wie in Stiller rückt Frisch den Menschen ins Blickfeld, stellt ihn blind, beobachtet die Reaktionen andere auf ihn und durchlebt im Verlauf der Handlung mehrerer Rollen, die wie im Mosaik ein Bild ergeben sollen. Eine Art Experiment, das aus der heutigen Sicht eher von literaturhistorischer Bedeutung ist, in den Sechzigern jedoch den bemerkenswerten Ansatz des Verspielten besaß.