Als Kind habe ich vor mehr als 30 Jahren das Akkordeonspiel gelernt und es immerhin ins Jugendorchester meiner Heimatstadt geschafft. Dann wurden andere Dinge wichtiger.
Nach langer Zeit suchte ich nun nach einem Kurs, der vor allem eins NICHT beinhaltete: Dieselben langweiligen, immergleichen Walzer-, Polka- und sonstigen Stücke.
Haas Werk machte mich in diesem Sinne glücklich, denn er liefert jede Menge schöne, eingängige und abwechslungsreiche Melodien abseits der mir bis dato bekannten ausgetretenen Pfade. Ich kam sehr schnell wieder "rein" und entsprechend zügig vorwärts, was sehr viel Spaß machte. Die Idde, eine CD mitzuliefern ist genial und macht ein vergleichendes Hören möglich.
Bis zur Seite 124 - also weit über die Hälfte lief alles glatt. Aber an dieser Stelle tat sich mir ein Graben auf, der mir schier unüberwindlich erscheint. Beim "Day by day Blues" ist der Sprung der erforderlichen Fertigkeiten (Einführung von Bassmelodien) so enorm, dass ich mich an dem Stück total festbiss und nun schon mehrere Wochen lang übe, übe, übe. Natürlich wird das Ganze zunehmend besser, ich bin aber noch nicht wirklich zufrieden. Normalerweise nehme ich mir in einem solchen Fall immer 2-3 Stücke davor und das folgende vor, um aufkommenden Frust zu deckeln, beim nächsten Stück aber: Ein wiederum m. E. zu weiter Sprung (Einführung der Terzbässe). So langsam schleicht sich bei mir das Gefühl ein, so rochtig festzustecken. Und der Spass weicht zusehends Ärger und Frust.
Es gibt also im Prinzip 5 Sterne, didaktisch scheint mir das Ganze aber doch nicht ausgeglichen zu sein.
Wobei ich nicht abstreiten möchte, dass es sich auschließlich um mein persönliches Problem handeln könnte.
Sehr anspruchsvoll ist das Ganze auf jeden Fall.