Von der Verschlüsselungsmaschine ENIGMA geht eine gewisse Faszination aus. Die Geschichte spielt im Zweiten Weltkrieg, im März 1942. Im englischen Bletchley Park, den es wirklich gab, sitzt eine kleine Gruppe, die deutschen Funksprüche zu entschlüsseln versucht. Einige davon kommen aus einem Bereich Polens, den die russischen Truppen zu Gunsten der Deutschen aufgegeben hatten. Vor ihrem Rückzug hatten die Russen noch etwas Verbotenes getan, was wohl ebenfalls wirklich passiert war. Ein großer Geleitzug bewegte sich von der USA in Richtung Europa. Die über den Atlantik verteilten deutschen U-Boote suchen ihn und die britische Admiralität hätte gern den Inhalt des deutschen Funkverkehrs gekannt. Der Funkverkehr wurde generell mit der ENIGMA verschlüsselt. Der Hauptheld ist der hochbegabte, auf einen Ruhesitz abgeschobene Krytoanalytiker Thomas Jericho. Die Vorgesetzten sahen keine andere Möglichkeit als ihn wieder zu reaktivieren. Ein paar Jahre nach dem Kauf des Buches habe ich mir die Verfilmung angesehen. Das Buch verfügt gleich über zwei weibliche Hauptrollen. Eine davon spielt gar nicht mehr unmittelbar mit. Hinter ihrer blonden Fassade steckt noch etwas anderes, das sollte aber der Leser genauso mühselig wie der Hauptheld selber herausfinden. Sie hat eine Zimmerkameradin und diese wurde im Film mit deutlich geringerer äußerer Attraktivität ausgestattet. Dafür treibt sie aber die zweite Handlungslinie intensiv voran. Die alles überragende Hauptlinie befasst sich mit der Krytoanalyse, mit dem Entschlüsseln vom verschlüsselten Texten. Jeder ENIGMA-Code ist irgendwann zu knacken. Das Buch beschreibt in sehr deutlicher Form, dass im praktischen Leben die dafür erforderliche Zeit aber nicht zur Verfügung steht. Der Geleitzug im Atlantik ist unterwegs und die U-Boote sind es ebenfalls. Der Funkverkehr der U-Boote muss decodiert sein, bevor der gesamte Geleitzug gefunden worden ist. Je mehr Meldungen aufgeschnappt werden, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit einer Entschlüsselung. Es bedeutet aber auch, das immer mehr U-Boote den Geleitzug entdeckt haben und die Zeit zum Angriff kürzer wird. Ich kann das Buch dem Leser empfehlen, der etwas von der ENIGMA in der realen Praxis erleben möchte. Das Buch macht deutlich, dass die Maschine kein Wunderding ist, sondern Menschen mit ihr oder auf der anderen Seite gegen sie arbeiten. Damit hebt es sich positiv von anderen ab. Übrigens schließt sich im Buch der Kreis, Mr. Jericho landet wieder auf seinem Ruheposten.