Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Alfred-Weber-Institut für Wirtschaftswissenschaften), Veranstaltung: Die Entwicklungsländer in der (neuen) Weltwirtschaftsordnung, Sprache: Deutsch, Abstract: Marxismus, Annales-Schule und Dependenztheorie bilden für Immanuel Wallerstein die wesentliche
Grundlage dafür, die globalen Zusammenhänge unserer heutigen Welt umfassend zu
erklären. Der US-Sozialwissenschaftler entwickelte ab den späten 1960er Jahren die Weltsystemtheorie,
nach der sich ein kapitalistisches, arbeitsteiliges System als Reaktion auf die Krise
des Feudalismus von Europa ausgehend während der vergangenen Jahrhunderte kontinuierlich
verbreitete und seit Beginn des 20. Jahrhunderts alle Regionen der Erde umfasst. Im kapitalistischen
modernen Weltsystem kommt den Nationalstaaten eine untergeordnete Bedeutung
zu; sie unterliegen den Gesetzmäßigkeiten und Einwirkungen der globalen Weltwirtschaft.
Ihre Differenzierung erfolgt anhand der jeweiligen hierarchischen Position im Produktionsprozess.
Die gezielte Etablierung unterschiedlicher Ideologien wie des Nationalismus, Rassismus
oder Sexismus dienen laut Wallerstein der Stabilisierung des Systems. Indes ein System
ohne Zukunft: Der Wissenschaftler sieht das Ende des globalen modernen Weltsystems innerhalb
der nächsten 30 Jahre voraus.