Meine Meinung:
Dieses Buch sollte man nicht lesen, wenn man "Der Skorpion" noch nicht kennt. Es fühlt sich an, als wäre das Buch in zwei Teile zerrissen und eigentlich gehören die beiden Teile untrennbar zusammen. Und so würde ich es auch betrachten, als eine zusammenhängende Geschichte.
"Der Zorn des Skorpions" knüpft nahtlos an das Ende von "Der Skorpion" an. Regan Pescoli befindet sich in der Gewalt des Unglücksstern-Mörders, ihre Kinder sind bei ihrem Ex-Mann und ihr Liebhaber, Nate Santana sucht nach ihr, genau wie ihre Partnerin, Selena Alvarez.
Die Spannung bleibt erhalten, die Grausamkeit des Mörders wird noch erhöht meiner Meinung nach, es liegt in dieser Geschichte mehr der Fokus auf seinen Motiven, die zwar nicht schnell, aber dafür immer mehr ans Tageslicht treten. Und auch die Verbindungen zu dem Mord an Brady Long, den vermeintlichen Erben des riesigen Vermögens des "alten" Longs werden dem Leser stückchenweise zugebracht. Aber alles in wohl dosierten Häppchen, damit man immer noch schön miträtseln kann, nicht zu viel auf einmal verraten wird, was die Lust am Weiterlesen schmälern könnte.
Und auch der Showdown hat es in sich. Der Spannungsbogen wird zum Ende hin mächtig angezogen und ich habe mich dabei ertappt, wie ich zwischendurch wirklich mal mit offenem Mund gelesen habe. Das spricht ja doch sehr für dieses Buch und dass die Taktik der Autorin aufgegangen ist, würde ich sagen.
Es gibt zwei Sachen, die mich allerdings an diesem Jackson-typischen Thriller stören:
Zum Einen wäre da wiederum der Titel, der wie ich finde auch hier nicht so ganz passt. Dieses Manko war mir schon beim Vorgänger begegnet.
Und dann eben auch wie beim ersten Teil, dass dieses Buch eigentlich überhaupt nicht für sich allein stehen kann, es muss zusammen mit dem ersten Teil gelesen werden, erscheint wirklich wie ein auseinander gerissenes Ganzes.
Fazit:
Ein guter, wirklich überaus spannender Thriller, ganz im Stile von Lisa Jackson, aber doch mit gebremster Erotik im Gegensatz zu anderen Werken der Autorin. Allerdings sollte es nur in Verbindung mit "Der Skorpion", dem Vorgänger, gelesen werden, ansonsten versteht der Leser einige Zusammenhänge nicht und wird mitten in der bösartigen Geschichte um den Unglücksstern-Mörder geschmissen. Aus diesem Grund würde ich 4 von 5 Sternen vergeben.