Ich kann dieses Buch nicht wirklich empfehlen. Es ist weder ein echter Horrorthriller noch ein gekonnt geschriebener Schocker. Die ersten 50 - 60 Seiten passiert erst einmal nicht viel, man lernt die US-Kleinstadt- Idylle kennen und die Protagonisten des Romans - ähnlich den Romanen Kings.
Dann beginnt der Autor, sich über Ruth und ihre Söhne in einer scheinbar endlosen, sich ständig steigernden Reihe von Grausamkeiten an der jungen Meg zu verlieren. Der 12-jährige Ich-Erzähler David betätigt sich als zwar nicht direkt agierender, aber teilnahmsloser, manchmal auch geiler Spanner, der weder echten Anteil am Leiden Megs nimmt, noch wirklich über Wochen über Recht und Unrecht nachdenkt. David erscheint auch im geschilderten späteren Erwachsenenleben als Mensch, der anderen, z. B. einigen Ex-Frauen, eine gewisse Gefühlskälte entgegenbringt.
An Stephen Kings Romane á la Cujo oder Brennen muss Salem oder an Sebastian Fitzeks aktuelle Romane reicht Jack Ketchums Evil bei weitem nicht heran. Die psychologisch schockierende Tiefe fehlt.