"Todesurteil" baut Andreas Gruber eine raffinierte Story auf, die er zunächst in zwei parallele Handlungen gliedert: eine Kindesentführung in Wien und zwei ungeklärte Morde in Deutschland. Zwei starke Frauen stellt er dabei in den Mittelpunkt, zum einen die BKA-Anwärterin Sabine Nemez und zum anderen die Wiener Staatsanwältin Melanie Dietz. Beide arbeiten mit harten Bandagen und nicht immer legalen Mitteln. Lange lässt uns der Autor im Ungewissen, wie seine beiden Fälle eigentlich zusammenhängen. Und auch als dieses Rätsel gelöst ist, legt er immer noch eine Schippe drauf, so dass sich der Plot über mehrere Finale hinweg bis zum letzten Countdown äußerst spannend entwickelt. Achim Busch liest "Todesurteil" pointiert und lebendig; besonders der niederländische Akzent des BKA-Profilers Maarten S. Sneijder kommt ungemein sympathisch herüber.