Istanbul, 1591. Der Sultan hat ein Buch in Auftrag gegeben, das an den Dogen von Venedig geschickt werden soll, um diesen mit den Kulturleistungen und der politischen Macht des osmanischen Reiches zu beeindrucken.
Im Bilderstreit der Künstler, wie morgenländisch traditionell oder abendländisch modern ihr Werk gestaltet werden soll, kommt es zu Mord und Totschlag. Denn in der osmanischen Buchmalerei gilt die Abweichung vom überlieferten Kanon als Blasphemie und jeder persönliche Stil oder gar die Signatur des Künstlers als Zeichen gottlosen Frevels. Zwei der Maler fallen Intrigen, Eifersucht und Hass zum Opfer. Und der Held des Romans, der nach langer Abwesenheit aus Persien zurückgekehrte Kara, macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Scheküre, die Frau, die er liebt, verlangt, dass er ihn findet: denn einer der Toten war ihr Vater.
Die islamische Kunst- und Kulturgeschichte dient Pamuk als Folie für einen farbenreichen Bilderbogen von kleinen und großen Liebesgeschichten, Parabeln, Grusel - und Abenteuerstorys.
Dabei wechselt er immer wieder die Erzählperspektive, lässt im Eingangskapitel die Leiche des ermordeten Buchmalers selbst erzählen und dann außer seinem Helden Kara auch alle Verdächtigen, schließlich einen Baum, einen Hund und sogar die Farbe Rot.
Rot ist mein Name verknüpft mit großer Könnerschaft westliche postmoderne Elemente mit dem literarischen Erbe islamischer Texte.
Es ist ein durchaus auch spannender Roman, der, als historischer Krimi verkleidet, immer wieder auf die gegenwärtige Spannung zwischen Orient und Okzident verweist.