Ich hatte das Glück, dieses Jahr zum Welttag-des-Buches Die Korrekturen verschenken zu dürfen. Und natürlich auch selbst zu lesen. Ein bisschen überrascht war ich zwar vom Umfang des Romans, aber es hat sich definitiv gelohnt! Der Roman dreht sich im Großen und Ganzen um fünf Personen. Alfred und Enid - die Eltern - und ihre drei erwachsenen Kinder Denise, Chip und Gary. Jeder der fünf hat sein eigenes Leben und spezielle Probleme damit. Franzen beschreibt unglaublich intensiv, genau und einfühlsam die Gefühlswelten der fünf. Das Großartige an diesem Roman sind zum einen die Schreibweise, der intensive und persönliche Stil, der vor allem Anfangs befremdlich wirken mag, aber dem Roman ausmacht und dem man immer mehr zu schätzen weiß, desto weiter man liest. Auch sprachlich sind Die Korrekturen eine Freude. Viele gelungene Metaphern und eine oft bildhafte Sprache setzen Highlights. Zum Anderen bewegt die Geschichte an sich. Die Familie die nicht aus ihrer Haut kann, sich missversteht und doch besten Willens ist. Einfach wunderbar wie sich die Chraktere trotzdem entwickeln. Alles fügt sich zusammen. Der Roman ist sicher nichts für Einsteiger, aber wer zum Beispiel Frank Schätzings ausschweifende Sprache mag, oder den Stil Ian McEwans, dem wird auch dieses Buch gefallen. Eine intensive Geschichte mit interessanter wie gelungener Sprache und einem bewegenden Schluss. Ich kann nur sagen: Lest! Es lohnt sich.