Die Rabbit-Fan-Gemeinde wird überrascht sein, dass Updike einen weiteren Roman um Harry Rabbit Angstrom geschrieben hat, wo dieser doch vor fast zehn Jahren gestorben ist. Nichts desto trotz dreht sich auch in diesem Buch wieder alles um Harry.
Die Geschichte beginnt mit einem hübsch zelebrierten Knalleffekt: eines Tages steht eine fremde Frau bei seiner Witwe Janice vor der Tür und stellt sich als Harrys Tochter Annabelle vor : Ich glaube Sie waren mit meinem Vater verheiratet. Ihre verstorbene Mutter war jene übergewichtige Ruth, deretwegen Harry einst im ersten Rabbit Roman seine junge Familie für kurze Zeit verlassen hat der Anlass für die Urkatastrophe der gesamten Saga. Von diesem Verrat verstört, ertränkte die damals verlassene Janice ihr Baby versehentlich in der Badewanne. Der alte Schmerz kommt also wieder hoch, und auch sonst wird das ganze Elend, das Harry hinterlassen hat, offenbar. Seine Witwe hat in zweiter Ehe einen kompletten Versager geheiratet; Sohn Nelson, mittlerweile Mitte 40, lebt von Frau und Kindern verlassen bei der Mutter und dem Stiefvater. Nelson wird, als einziger, durch das überraschende Auftauchen seiner Stiefschwester aus seine Lethargie geweckt, und zieht nach einem heftigen Familienkrach aus, beginnt einen Neuanfang. Updike schildert das alles mit gewohnter Brillianz, Sinn fürs Zeitkolorit und ihren Charme verdankt die Erzählung der Inbrunst mit welcher der 70jährige Updike mit seinen Figuren trauert über das Alter, die Unerbittlichkeit der verstreichenden Zeit und die Vergeblichkeit allen menschlichen Gewusels.