Zum Inhalt:
Ally dAplièse ist die zweitälteste der Schwestern aus Lucinda Rileys Die Sieben Schwestern Romanreihe.
Wir erleben aus ihrer Perspektive wie sie mit der Nachricht vom Tod ihres geliebten Pa Salt umgeht.
Eigentlich hatte sie sich gerade frisch verliebt, und war glücklich, aber die Nachricht, die sie nach Hause ruft, ändert zunächst mal alles.
Auch sie bekommt kryptische Hinweise auf ihren Ursprung, und letztendlich entschließt sie sich, ihre Herkunft zu erforschen.
Dazu reist sie nach Norwegen, wo sie tatsächlich der Vergangenheit auf die Spur kommt.
Das Leben ihrer Vorfahren führt uns zunächst ins ausgehende 19. Jahrhundert, nimmt den zweiten Weltkrieg mit, und endet schließlich im Norwegen des Jahres 2007.
Meine Meinung:
Wie schon in im ersten Band Die Sieben Schwestern, gelingt es Lucinda Riley, einen sofort in den Bann zu schlagen.
Ihre Beschreibung der Trauer beim Verlust eines geliebten Menschen ist sehr einfühlsam. Da ich kürzlich selbst den Verlust eines geliebten Menschen erfahren musste, hat es mir arg zugesetzt, denn es fühlte sich sehr real an.
Ich musste mir immer wieder in Erinnerung rufen, dass es sich hier um Fiktion handelt. Ich vermute, dass die Autorin wohl schon mal selbst so etwas erlebt hat, denn sonst könnte sie vielleicht nicht so treffend darüber schreiben.
Die beschriebenen Schicksale sind sehr verschieden, aber sie alle berühren einen sehr. Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet, und die Recherchen müssen sehr intensiv gewesen sein (was auch aus der Danksagung am Ende des Buches hervorgeht).
Zugegeben, am Ende weiß man als Leser schon früher als Ally, was los ist, aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Mir persönlich hat der Schluss sehr gut gefallen, auch wenn es vielleicht ein bisschen zuviel der glücklichen Fügungen ist -- aber nach all den Schicksalsschlägen, die ich im Buch mit den Charakteren durchlebt habe, kam mir das gerade recht. Ich mag es, wenn etwas positiv und hoffnungsvoll endet. Man bekommt auch einen kleinen Einblick wie und mit welcher Schwester es im nächsten Buch weitergehen wird, und ich freue mich schon darauf.
Vielleicht werde ich das nächste Buch aber im Original lesen, denn wie schon im ersten Band taucht hier beständig das Wort Schmunzeln auf, und ehrlich gesagt hat es mich genervt. Im heutigen Sprachgebrauch ist es doch eher selten anzutreffen, und wenngleich wir im deutschen nicht so viele Synonyme haben wie die englische Sprache sie aufweist, hätte man doch etwas variieren können. Wieder einmal frage ich mich, ob die Autorin auch nur immer ein und das selbe Wort benutzt, aber das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Das ist aber der einzige Tropfen der das Lesevergnügen etwas getrübt hat. Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
Wie schon der erste Band, ist auch dieser in sich abgeschlossen, und man braucht kein Vorwissen zu haben, um zu verstehen, was vor sich geht. Ich kann allerdings den ersten Band sehr empfehlen.
Wer gerne gute Unterhaltung mag, ein bisschen was historisches, ein bisschen was fürs Herz und Gemüt, und Spannung ohne Mord- und Totschlag, sollte sich das Buch auf jeden Fall besorgen. Es ist absolut empfehlenswert.