Totenlied

In Rom findet die Violinistin Julia Ansdell ein altes Notenbuch mit einer handgeschriebenen, bislang völlig unbekannten Walzerkomposition in einem Antiquariat und kauft es als Souvenir für sich. Zuhause freut sie sich endlich das Musikstück spielen zu können. Doch kaum ertönen die ersten Töne, verändert sich Julias dreijähriger Tochter auf beunruhigende Weise. Niemand glaubt Julia und deshalb macht sie sich heimlich nach Venedig auf, um nach der Herkunft der mysteriösen Komposition zu forschen. Dabei entdeckt sie Ungeheuerliches. Super toll fand ich, dass das Thema Musik als roter Faden im Mittelpunkt stand. Der Erzählstrang mit Julia wirkt mysteriös und horrorangehaucht. Schon fast Stephen King like. Das überraschte mich, da ich so einen Stil von Tess Gerritsen nicht erwartet habe. Der zweite Erzählstrang handelt von den Anfängen des Zweiten Weltkriegs in Venedig und ist sehr erschütternd. Ich fand es spannend zu lesen, was in dieser Stadt mit den Juden geschah, die eigentlich nur als Touristenmagnet bekannt ist. Das Ende kam zwar unerwartet, aber ich fand die Auflösung zu plötzlich. Trotzdem finde ich das Buch packend und es beschäftigt mich noch jetzt, nachdem ich es gelesen habe. Ich kann es wirklich empfehlen.

Kein Rizzoli & Isles Krimi, aber sehr spannend und vor allem empfehlenswert zu lesen. Das Buch wird in zwei Zeitspannen erzählt, nämlich in der Neuzeit und hauptsächlich in der Zeit des 2. Weltkrieges. Neuzeit: Julia Ansdell ist auf einer Konzertreise in Italien und sucht für sich selbst noch ein Andenken. Sie findet in einem alten Antiquitätengeschäft ein altes Notenbuch mit Zigeunerweisen. In diesem Notenbuch findet sie ein mit Bleistift geschriebenes, lockeres Notenblatt mit einem Walzer -"Incendio" genannt. Zuhause versucht sie diesen Walzer nachzuspielen, doch es geschieht Unglaubliches. Ihre dreijährige Tochter verändert sich beim Klang der Melodie und attackiert Katze und Mutter. Hat es etwas mit diesem Walzer zu tun? Die zweite Zeitspanne spielt vorwiegend in der Zeit des 2. Weltkrieges und erzählt die Geschichte von Lorenzo. Lorenzo ist ein hochbegabter Violinist und ein Musikprofessor möchte dass er mit seiner Tochter Laura ein Duett für einen Wettbewerb einprobt. Dabei entwickelt sich zwischen den beiden jungen Menschen eine Liebesgeschichte. Da aber Lorenzo Jude ist, wird ihm am Tag des Wettbewerbs der Auftritt untersagt. Der Vater von Laura rät ihm und seiner Familie aus der Stadt zu verschwinden, aber der Vater von Lorenzo kann und will sein Geschäft nicht aufgeben. Eines Nachts wird die Familie dann abgeholt und in ein Konzentrationslager gebracht. Lorenzo wird während der Fahrt von seiner Familie getrennt, da er ja Musiker ist. In der Zeit komponiert er auch den Walzer "Incendio". Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen den beiden Zeitspannen, aber der Schluss ist dann auch sehr spannend und gleichzeitig macht er sehr betroffen. Der Schreibstil ist wie immer bei Tess Gerritsen flüssig und die Protagonisten gut herausgearbeitet. Es ist ein Roman, der nachdenklich macht und den man so schnell nicht vergessen wird.