INHALT:
1913 machen sich drei junge Menschen auf den Weg nach Buenos Aires:
Der 20-jährige Rocco weigert sich in Palermo für die Mafia zu arbeiten. Er möchte kein bekannter Killer werden, wie einst sein Vater einer war. Sein Traum ist es, als ehrlicher Mechaniker Arbeit zu finden.
Rosetta hatte in Sizilien Streit mit dem Baron. Mit jenem mächtigen Mann, mit dem man sich besser nicht anlegen sollte und schon gar nicht als Frau. Als sie schließlich von mehreren Männern überfallen und vergewaltigt wird, kommt sie nur knapp mit dem Leben davon. Doch sie ahnt noch nicht, dass der Baron sich an ihre Fersen heften wird...
Raquel ist 13 Jahre alt und wächst im Russischen Zarenreich in Armut auf. Ihre Mutter ist tot und eines Tages stirbt der Vater bei einem Progrom. Als jüdische Mädchen gesucht werden, die in Argentinien in reichen Haushalten eine Anstellung bekommen sollen, macht sie sich auf den Weg...
Sie alle hoffen auf ein besseres Leben. Ob es ihnen gelingen wird?
MEINUNG:
Abwechselnd wird die Geschichte aus den Sichtweisen der drei Protagonisten erzählt. Des Weiteren kommen immer wieder Perspektiven von anderen Leuten hinzu. Durch die vielen Wechsel hat es bei mir etwas gedauert, bis ich mit den Personen warm geworden bin. Doch die Schicksale der drei jungen Menschen hat der Autor berührend geschildert und geschickt miteinander verknüpft.
Die Geschichte empfand ich an sich als äußerst spannend und die Charaktere als interessant gestaltet.
Ich kannte von Luca Di Fulvio bereits Das Kind, das nachts die Sonne fand - eine spannende und berührende Geschichte!
Im Vergleich dazu, gibt es hier in diesem Buch noch mehr Vergewaltigungen und andere körperliche Gewalt. Ich hätte mir gewünscht, dass der Autor diese etwas sparsamer eingesetzt hätte. Manchmal ging mir dadurch der Fokus auf die Geschichte verloren, wenn auf eine detailreich beschriebene Vergewaltigung stets schon wieder die nächste folgte. Deshalb musste ich auch das Buch immer wieder mal beiseite legen.
Zudem spielt Prostitution in diesem Buch eine große Rolle. Diese Thematiken beeinflussen auch die Sprache und mir waren es immer wieder zu viele vulgäre Ausdrücke, die verwendet wurden, wodurch mir die Sprache dann stellenweise auch etwas aufgesetzt vorkam.
FAZIT: Eine spannende Geschichte, die mir jedoch mit weniger Vergewaltigungs-/Gewalt-Szenen und mit weniger vulgären Ausdrücken, sicherlich noch besser gefallen hätte. 3,5/5 Sterne!