Das Cover des E-books gefällt mir sehr gut. Daher finde ich immer noch gebundene Bücher schöner, weil man mehr vom Cover hat. Man freut sich jeder Mal, wenn man das Buch aufschlägt.
Die Geschichte um Nell und Sam und ihre gemeinsame Reise startet sehr schön. Natürlich erwartet man ein Geheimnis und lange Zeit ist auch nicht klar, woher Nell eigentlich ihre Narbe hat. Was allerdings schnell klar wird, ist das Nell sich nicht nur für ihre Tante auf die Suche macht. Es geht auch um eine Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit und auch Sam hat natürlich sein Päckchen zu tragen. Die einzelnen Elemente der Geschichte haben mir gut gefallen und dementsprechend war der Roman auch sehr kurzweilig. Dennoch kann ich kein rundum positives Feedback geben.
Der Schreibstil der Autorin wurde mir im Laufe des Romans immer lästiger.
Die Sprache war sehr blumig. Jedes Gefühl, jede innere Regung bekam eine Umschreibung, wie "eitergelbes Unbehagen". Das kann man mal machen, aber auf die Dauer möchte ich mir in einem Roman keine Gedanken darüber machen müssen, welche Farben Trauer, Freude, Hass oder Schmerz haben.
Außerdem waren mir die Charaktere, auch wenn der Roman unglaublich tiefsinnig daher kommt, seltsam oberflächlich. Besonders Sam war einfach nur nett, einfühlsam und ein Familienmensch. "Dabei trifft sie auf einen attraktiven Fotografen, der einfach viel zu gut ist, um wahr zu sein." Ja, definitiv zu gut um wahr zu sein und damit vollkommen unglaubwürdig.
Vielleicht darf man auch an manche Romane die Erwartungen nicht zu hochsetzen, aber hier fehlte mir definitiv etwas. Aber trotzdem schön um zwischendurch mal zu lesen.