Als Geschenk für Mondsüchtige und Schlafwandler war Friedrich Karl Waechters neues Werk "Vollmond" gedacht, nun ist es das Abschieds-geschenk von F.K. an seine unzähligen Verehrer geworden.
Im Alter von 67 Jahren starb 2005 der Zeichner und Cartoonist, der mit Robert Gernhardt, Chlodwig Poth und F. W. Bernstein die Neue Frankfurter Schule begründete, die progressive Satire-Werkstatt der 68er.
Aus acht Zeilen eines Berliner Gassenreims unbekannter Herkunft hat der Meister des feinsinnig spitzen, oft mit hintergründigen Widerhaken durchsetzten Humors eine kleine philosophische Liebesgeschichte in wunderbar einfachen Bildern geschaffen.
Das ist anrührend und von milder Weisheit: "Ick kiek in alle Krater rin und finde nüscht und keenen Sinn."
Den findet Icke erst, als er von oben, vom leeren Vollmond herabschaut und Mariechen entdeckt und ganz geschwind zu ihr heimkehrt.
Wie viel von F.K. Waechter selbst mag in dieses letzte seiner Werke eingeflossen sein, wenn Icke sich auf dem fernen Trabanten nachdenklich fragt, was ihn wohl hierher getrieben hat.