Robert Stadlober ist ein fantastischer Schauspieler (Crazy, Sommersturm, Verschwende Deine Jugend u.v.m.), toller Sänger (Band Gary) und ein fabelhafter Hörbuchsprecher. Hier liest er mein Lieblingsbuch von 2021 und so kann ich die Geschichte immer wieder genießen. Robert Stadlober transportiert diese ganz besondere Geschichte wunderbar und mit ganz viel Gefühl.
Manchmal verändert ein Sommer ein ganzes Jahr, ein ganzes Leben, so auch 1985 mitten in Missouri. Sam ist fünfzehn Jahre alt und seine Mama ist sehr krank, aber bleibt immer optimistisch, seine Schwester ist schon vor Jahren aus dem Kleinstadtmief geflüchtet und sein Vater bleibt verschlossen. Auf dem Friedhof findet er seine Gedanken und in der Schule ist er oft unsichtbar. Doch dann trifft er Kirstie und Cameron und Hightower und alle drei scheinen sowas wie Legenden im Ort zu sein und aus einer Not heraus, nimmt Sam einen Job im Kino am Ort an. Hier arbeiten eben auch die drei und wirbeln Staub auf, Gedanken durcheinander und Sam der Außenseiter, kommt Stück für Stück ins Leben. In sein Leben und nicht in das, was man so erwartet. Aber jeder Sommer endet, aber das Leben hat einen neuen Weg eingeschlagen und Fahrt aufgenommen, wo führt Sams Weg hin? Benedict Wells schreibt mal wieder furios und seine Metaphern sind einfach wunderbar. Der Tag schältesich aus der Nacht. Nebel hatte sich wie ein silbriges Tuch auf die Wiesen gelegt, hinter den Bergen war ein erster Saum von Sonnenlicht zu sehen. Auch das Buch im Buch ist etwas besonderes und ich kam mir wieder wie ein Schüler vor, der eine Interpretation schreiben soll und ich wollte so gerne eine eins haben. Benedict Wells hat einen Entwicklungsroman geschrieben, ein Buch über Selbstfindung und Selbstbewusstsein und auch über Ängste und Schatten. Viel zu schnell war das Buch zu Ende, aber hallt doch so stark nach. Wenn ich Billy Idol auflege denke ich an einen besonderen Moment, beim Biss in den Blaubeermuffin an ein besonders Gefühl, mit Marty McFly erinnere ich mich an Hard Land und ich muss sagen, ich empfand beim umblättern der letzten Seite Euphancholie!