Und wieder einmal heißt es die Wunderfrauen, also die 4 Freundinnnen, die aus den drei Vorgängerbänden bestens bekannt sind, Luise, Helga, Annabel und Marie zu beobachten und in ihren Leben durchs Schlüsselloch zu schauen. Wir haben mittlerweile das Jahr 1991 und die vier Freundinnen sind auch nicht mehr die Jüngsten, haben Kinder und sogar schon Enkelkinder. Trotzdem ist das Leben manchmal turbulent mit seine Höhen und Tiefen und hin und wieder schwelgen die Freundinnen in Erinnerungen an schöne aber auch traurige Ereignisse in ihren Leben.
Was mir sehr in diesem Hörbuch gefallen hat sind die Erwähnungen von Liedern aus dieser Zeit, Rezepten, die man mit Grossmutters Küche verbindet und welche einen in einer nostalgische Zeitreise schicken, die vielen von uns noch lebendig vor Augen kommt.
Die Geschichte kann man auch unabhängig von den vorigen Bändern nachvollziehen aber es ist nun mal nicht das Gleiche, wenn man sich schon mit den 4 Frauen von ihren jüngsten Jahren 'angefreundet' hat, ihr Leben aus der Nähe mitbekommen hat und genau weiß, was einige Ereignisse für Spuren hinterlassen haben,
Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive geschildert, was sehr angenehm ist, da jede Frau ihre eigene Sichtweise zu den Ereignissen hat und ihre eigenen Lebensabschnitte aus eigener Sicht erklärt.
Was mir dennoch ein wenig gefehlt hat ist ein neuer Handlungstrang, neue Ereignisse und Begebenheiten, die die vier Frauen dazu bewegen könnten Entscheidungen zu treffen und mit dem Leben voranzukommen statt nur in Erinnerungen zu schwelgen und über die Vergangenheit zu sprechen. Das war für Fans natürlich auch ein schönes Wiedersehen, blieb aber ein wenig oberflächlich und hatte keine Spannung und kein Mitfiebern wie in den Vorgängerbänden. Von allen vier Romanen war dies für mich der schwächere Teil obwohl ich ihn als Kennerin der Vorgänger gerne gehört habe.
Es wäre aber weiterhin schön ins bayerische Leutstetten zurückzukehren und in Folge die Geschichten der Töchter und Enkelinnen als Hauptprotagonisten weiterzuverfolgen. Man darf also gespannt sein, ob die Autorin sich so etwas in der Art auch vorgestellt hat.