Prinzessin Maren muss Lord Will heiraten, um ihrem Land zu helfen. Die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit, doch diese war nicht nur positiv. Maren wollte nicht noch einmal ins Schloss aus Silber und Eis zurückkehren, doch die Hochzeit zwingt sie dazu. Tagsüber muss sie sich mit den eingebildeten Adligen rumschlagen und nachts vor den Monstern verstecken, die im Schloss ihr Unwesen treiben.
Die beiden Hauptprotagonisten Maren und Will sind einem Mal mehr und Mal weniger symphatisch. Das liegt daran, dass beide Unsicherheiten haben und diese nur schwer beiseite schieben können. Maren ist fülliger als die anderen Frauen in diesem Buch, weshalb sie runtergemacht wird. Da ist es verständlich, dass sie ein sehr geringes Selbstwertgefühl hat und nur selten für sich einsteht. Das kann bei einigen Lesern für Unverständnis sorgen, ich konnte ihre Gefühle aber gut nachvollziehen und auch, dass sie sich anpassen möchte. Will ist auf eine andere Art von der Meinung der anderen Charaktere betroffen. Er hat die Sorge, dass wenn er nicht bei allem mitmacht, ausgelacht und ausgegrenzt wird. Das hat mich ziemlich wütend gemacht, da er meiner Meinung nach für Maren hätte einstehen sollen, aber genau das wollte die Autorin vermutlich erreichen. Richtung Ende löst er sich so langsam von dieser Unsicherheit und ich bin gespannt, wie er sich im zweiten Band machen wird.
Von den Nebencharakteren mochte ich eigentlich nur Ilisil. Obwohl sie auch einen höheren Stand hat, ist sie nicht so abfällig und eingebildet wie viele andere. Das ist mir sehr symphatisch und auch insgesamt ist sie eine tolle Person.
Wenn man das Buch lesen will, sollte einem bewusst sein, dass Themen wie Mobbing, Gewicht und Schönheitsideale behandelt werden. Wenn man sich mit diesen Themen also schwertut, sollte man das Buch nicht lesen. Ich finde die Themen aber gut eingebaut und habe auch nicht das Gefühl gehabt, dass es verharmlost wird. Als Leser versteht man leicht, dass die Geschehnisse falsch sind und so eigentlich nicht passieren sollten.
Der Fantasy Aspekt in dieser Geschichte hat mir gut gefallen. Die Monster bringen Spannung in die Geschichte und es gibt auch Magie, die für mich so auch etwas neues war.
Die Insel Beli finde ich als Schauplatz sehr interessant und gelungen, da diese einige interessante Orte bereithält, wie das schöne Schloss, die weiten Kürbisfelder und den geheimnissvollen Wald.
Der Schreibstil ist gut. Ich habe anfangs etwas gebraucht, bis ich wirklich in die Geschichte eintauchen konnte, aber danach hat sie mich gefesselt. Das Buch hat einige überraschende Wendungen und einige nicht so überraschende Wendungen, das hat mich aber nicht gestört. Dieser Band endet mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger, weshalb ich sehr gespannt darauf bin, wie die Reihe weitergehen wird.
Das Cover finde ich sehr schön und auch mit den Details sehr gelungen, da die Elemente alle eine Rolle in der Geschichte spielen.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der dunkle Fantasy mag und sich nicht an den genannten Themen stört. Die Geschichte von Maren ist packend und man leidet mit ihr mit.