Sich abzunabeln und als eigenständiges Individuum wahrgenommen zu werden ist Alices Wunsch, weshalb sie nach dem Studium ihre Familie verlassen hat. Ihr Zwilling Adrian ist allerdings immer mit dabei, wenn auch nicht anwesend. Das sagt schon viel aus.
Ich finde, ihre Unsicherheit war gut erkennbar. Ihre erlernten und geprägten Verhaltensweisen zu hinterfragen, überdenken oder gar zu akzeptieren, war für sie sehr schwierig. Ich muss leider sagen, dass sie bis zum Schluss nicht verstanden hat, dass man das eigene Leben nicht aufzugeben braucht, um in einem anderen mit teilzunehmen und es ebenfalls zu leben. Sie dreht sich bis zum Schluss im Kreis. Zumindest habe ich es so wahrgenommen.
Gefallen hat mir der Schreibstil der Autorin. Durchaus auch Alice Denkweise, wenn es nicht um Eishockey ging. Da mochte ich ihren Sinn für Humor. Auch das Sportfeeling kam gut heraus, sodass es wirklich eine Sportsromance ist. Er nimmt hier eine große Rolle ein, oft auch indirekt, was mir sehr gefallen hat. Auch wenn nur aus der Perspektive von Alice geschrieben wurde, konnte ich erkenne, dass Reed ein sehr netter Kerl ist. Vielleicht wären ein paar Passagen aus seiner Sicht nicht schlecht gewesen, damit sich das *im Kreis drehen* nicht so sehr zieht.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich trotzdem gut unterhalten wurde, auch wenn ich mit Alice nicht immer übereinkam.