'Die Frau des Serienkillers' ist ein gut geschriebener Psychothriller um eine Frau, die in einer scheinbar harmonischen Ehe lebt. Bis ihr Mann unter Mordverdacht verhaftet wird.
Meine Erwartungen waren aufgrund des reißerischen Titels nicht sonderlich hoch, aber der Thriller konnte dann positiv überraschen. Die Handlung wird relativ glaubhaft geschildert, wobei meistens Beth, hin und wieder aber auch ihr Ehemann Tom als Ich-Erzähler fungieren. Psychologisch ist das alles recht stimmig, mit Beth als Protagonistin fühlt man mit und es ist wirklich spannend zu verfolgen, welche Wendung als nächstes kommen wird.
Nun scheint es in der Natur dieser Art Romane zu liegen, das am Ende unbedingt noch ein großer Knalleffekt kommen muss, der den Leser in Erstaunen versetzt und völlig kalt erwischt. Und das ist leider das Problem: Der letzte Turn ist überflüssig, unglaubwürdig und kann zudem zumindest in groben Zügen schon ab der Hälfte des Romans erahnt werden. Ohne Witz: Wäre 20 Seiten früher Schluss gewesen, hätte das dem Ganzen viel besser zu Gesicht gestanden.
Trotzdem: Spannend ist das und konnte mich über die gesamte Handlung fesseln - zumindest bis vor den besagten 20 Seiten. Das wird mich aber nicht davon abhalten, auch in Zukunft wieder zu einem Krimi von Alice Hunter zu greifen. Und weitere Romane gibt es bereits: 'Die Schwester des Serienkillers' und 'Die Tochter des Serienkillers' sind bereits erschienen, weitere dürften folgen. Es handelt sich dabei aber nicht um Fortsetzungen, sondern um eigenständige Krimis, die man ohne Kenntnis der Vorgängerbände lesen kann.
'Die Frau des Serienkillers' gibt es übrigens mittlerweile auch als Fernsehserie. Ich könnte mir vorstellen, dass das in einem solchen Format sogar noch besser funktionieren wird als im Buch.