Mit Die Spurenfinder und das Drachenzepter setzt Familie Kling - nun mit Verstärkung durch die jüngste Schwester Elisabeth - zum zweiten Streich an. Elos und die Zwillinge Ada und Naru folgen dem königlichen Ruf nach Iriandria, der Hauptstadt der Verlorenen Provinzen, um das legendäre Drachenzepter wieder zu beschaffen. Und wie der Titel vermuten lässt, wird das Spurenfinden in diesem Folgeband zum Familiengeschäft.
Während die Klings den munter heiteren Ton des ersten Buches wieder aufleben lassen, hatte ich doch den Eindruck, dass die Figuren und die Geschichte etwas gereift sind. So wird zwar weiter hübsch gekabbelt und gefoppt, einige Running Gags bleiben erhalten, aber die Muster der Witze sind etwas abwechslungs- und geistreicher. Als wären Ada und Naru tatsächlich um das Jahr älter geworden, das in diesem fiktiven Jahr vergangen ist.
Auch die Handlung hat einen etwas ernsteren Ton angenommen, die Atmosphäre wird düster, ein bisschen gruselig, es spritzt sogar etwas Blut. Dabei geht aber der Charme aus dem ersten Teil nicht verloren - auf verwinkelten Wegen findet das Trio und Konsorten kreativ versteckte Spuren und clevere Lösungen. Der Band ist wieder gut in sich geschlossen, aber die Einblicke in die Vergangenheit der drei Spurenfinder, als auch das grössere politische Gefüge im Königreich der Verlorenen Provinzen lässt Fragen für eine Fortsetzung offen.
Die Interpretation durch Marc-Uwe Kling war angenehm und unterhaltsam zu hören. Der Autor verpasst der Vielzahl an Figuren mit kleinen Nuancen zusätzlichen Charakter und den Witzen den typischen Kling Klang. Gefehlt haben mir allerdings die wunderbaren Illustrationen von Bernd Kissel. Und deswegen werde ich beim nächsten Mal wohl wieder zum Buch greifen.
Ich bedanke mich herzlichst beim Team von Vorablesen und Hörbuch Hamburg für das Rezensionsexemplar! Meine Meinung bleibt natürlich und wie immer trotzdem meine eigene.