In "Mörderfinder Das Muster des Bösen" steht der Fallanalytiker Max Bischoff erneut vor einer düsteren Herausforderung: Die Entführung eines Kindes führt ihn auf die Spur eines skrupellosen Täters, der sich als Richter über andere aufspielt. Arno Strobel, bekannt für seine nervenaufreibenden Thriller, begeistert mit seinen Büchern eine große Leser:innenschaft. Der Autor, der in der Nähe von Trier lebt, findet seine Inspiration oft im Alltag und baut seine Geschichten mit sorgfältiger Recherche und Expertenwissen auf.
Worum gehts genau?
Max Bischoff und Marvin Wagner, ein Handschriftenexperte, stehen kurz vor der Eröffnung ihrer Detektei, als ein dramatischer Fall ihre volle Aufmerksamkeit fordert: Der neunjährige Sohn eines Richters wird in Düsseldorf entführt. Überraschenderweise sucht ein Häftling namens Rainer Klinke aus der Untersuchungshaft heraus den Kontakt zu Max aus Angst, dass er eine Mitschuld an der Tat trägt. Der Täter hat sich mit ihm in Verbindung gesetzt und will ihm zeigen, wie es richtig geht. Als das Kind tot aufgefunden wird, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn ein weiteres Kind ist in Gefahr. Während Max und Marvin versuchen, die perfide Logik des Täters zu entschlüsseln, wird klar: Der Entführer handelt nach einem Muster und schreckt vor nichts zurück. Können sie ihn rechtzeitig stoppen?
Meine Meinung
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, gesprochen von Dietmar Wunder, dessen Stimme perfekt zur Atmosphäre des Thrillers passt. Er schafft es, Spannung und Emotionen gekonnt zu transportieren, was das Hörerlebnis sehr intensiv macht.
Als fünfter Band der Mörderfinder-Reihe lässt sich das Buch auch ohne umfassendes Vorwissen gut verfolgen. Ich habe mindestens einen weiteren Band gelesen, verfolge die Reihe aber nicht aktiv. Dennoch fand ich mich schnell in die Geschichte ein, da nicht zu viele neue Personen eingeführt werden und die Handlung gut strukturiert ist. Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass der Spannungsbogen konstant hoch bleibt es gibt keine unnötigen Längen, und die Ermittlungen schreiten zügig voran. Zudem gibt es einige falsche Fährten und mehrere potenzielle Täter:innen, was den Thriller abwechslungsreich und rätselhaft macht.
Allerdings gibt es auch einige Kritikpunkte. Einer davon ist die Rolle von Marvin, der als Co-Ermittler eigentlich viel Potenzial hätte, aber in der Geschichte eher im Hintergrund bleibt. Ich hätte mir gewünscht, dass er eine aktivere Rolle einnimmt. Ein weiterer Punkt ist das Ende: Es wurde für meinen Geschmack zu schnell abgehandelt, und die genauen Hintergründe der Tat blieben für mich zu vage. Hier hätte ich mir mehr Tiefe und Erklärungen gewünscht.
Ein Aspekt, der mir ebenfalls aufgefallen ist, ist die geringe Präsenz von Frauen in tragenden Rollen. Fast alle Hauptfiguren und wichtige Nebenfiguren sind männlich. Frauen treten, wenn überhaupt, eher in unvorteilhaften Rollen auf sei es als unsympathische oder unprofessionelle Figuren (z. B. die Staatsanwältin, die ehemalige Chefin Keskin) oder als Mütter, die als problematisch dargestellt werden. Eine positive Ausnahme bildet Kirsten, Max' Schwester, die ich als Figur spannend finde. Leider erfährt man über sie kaum etwas, abgesehen von ihrer Behinderung.
Trotz dieser Punkte habe ich das Buch insgesamt gerne gehört. Es bietet solide Thriller-Unterhaltung mit einer spannenden Handlung und einem gut durchdachten Fall, auch wenn einige Aspekte ausbaufähig gewesen wären.
Fazit
"Mörderfinder Das Muster des Bösen" überzeugt mit einer spannenden Geschichte, einem hohen Erzähltempo und einer mitreißenden Ermittlungsarbeit. Dennoch bleiben einige Charaktere blass, und das Ende hätte mehr Raum verdient. Besonders die ungleiche Verteilung der Rollen zwischen Männern und Frauen fällt auf. Insgesamt ein solider Thriller, den ich gerne gehört habe, aber mit kleineren Schwächen 3,5 von 5 Sternen.