Zum Inhalt:
Zur falschen Zeit am falschen Ort oder ein gezielter Mord? Ein junger Mann kommt eines Morgens tot im Sessellift auf dem Monte Solaro an. Die Inselpolizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo beginnen mit ihren Ermittlungen, dabei stellt sich die Frage, ob es sich hier um einen Jagdunfall handelt oder gezielt auf diesen Mann geschossen wurde? Da die Identität des Mannes vorläufig nicht klar ist, muss zunächst erst diese ermittelt werden, denn der Mann ist kein Einheimischer und könnte somit seine Probleme mit auf die Insel Capri gebracht haben. Eine erste Spur führt zur Trattoria der Schwestern Graziella und Claudia und ihrem Olivenhain. Bei weiteren Ermittlungen stoßen Rizzi und Cirillo auf extravagante Ideen rund um kostbares Olivenöl - und auf einen Baum mit einer Olivensorte, die es nur hier auf Capri gibt, hat dies mit dem Mord an dem jungen Mann zu tun?
Meine Meinung:
Das Cover weckt die Sehnsucht nach Urlaub, allerdings hätte es zum Inhalt besser gepass,t wenn ein Olivenbaum statt einer Kaktusfeige im Vordergrund wäre.
Ich hatte keine Ahnung, dass es sich hierbei um eine Reihe mit den beiden Ermittlern handelt, konnte mich aber mühelos in den 6. Band einfinden. Luca Ventura beschreibt die Landschaft so gut, dass man geistig in dem Olivenhain spazieren geht, den Fahrtwind auf der Vespa sich um die Nase wehen lässt oder die Sonnenstrahlen auf seiner Haut spürt. Da die Ermittlungen teilweise in einem Olivenhain stattfanden und ich gutes Olivenöl liebe, war es für mich natürlich interessant, etwas über die Olivenbäume und das Olivenöl zu lesen, denn Capri bietet tatsächlich eine Vielfalt an Olivenbäumen.
Das Privatleben der Ermittler wird gut in die Geschichte eingebaut. Da ich die ersten 5 Bände leider nicht kenne, fehlte mir evtl. etwas, um Rizzi und Cirillo näherzukommen. Antonia Cirillo ermittelt manchmal, ohne ihren Kollegen zu informieren, wo sie sich gerade befindet, was mich zunächst etwas irritierte, denn es könnte ja etwas passieren. Da aber der Kriminalroman mehr in die ruhige Ermittlungsebene geht, war meine anfängliche Befürchtung unbegründet. Große Spannungsmomente gab es zwar nicht, dennoch erreichte der Autor in seinem flüssigen Schreibstil, dass ich bis zum Schluss nicht wusste, weshalb Alessandro erschossen wurde.
Insgesamt betrachtet wurde ich gut unterhalten, hätte mir aber etwas mehr Spannung gewünscht.
Fazit:
Guter Kriminalroman mit Urlaubsflair, der ruhig etwas mehr Spannung vertragen hätte.