Ich mag das Cover von Reisefieber sehr, denn die Farben sind meiner Meinung nach harmonisch aufeinander abgestimmt und die Collage aus kleinen Reiseinhalten macht gleich Lust auf mehr. Zudem wirkt die Gestaltung frisch und modern und trotzdem irgendwie warm. Auch im Buch gefällt mir die Gestaltung sehr, denn farbige Überschriften und die schön bebilderten Startseiten eines neuen Kapitels werten das Erscheinungsbild auf und ab und zu werden die Seiten zudem durch eine kleine Grafik geziert. Ein Highlight ist für mich außerdem der Bildteil in der Mitte, der mir Einblicke in die Reiseabenteuer der Autorin gewährt hat.
Julia Finkernagel ist in ihrem Leben bereits viel gereist sowohl privat als auch beruflich. Darüber hat sie bereits 2 Bücher verfasst (Ostwärts) und dreht zudem immer wieder Reisereportagen fürs Fernsehen, ich kannte sie und ihre Arbeit bisher jedoch bisher nicht. In Reisefieber lässt sie mich in vielen Anekdoten und Berichten an ihren Erlebnissen teilhaben und vermittelt dadurch ein hohes Maß an Reisewissen. Sie gibt Tipps für die Vorbereitung einer Reise und Umsetzungsmöglichkeiten, bietet Hilfe und Auswahlkriterien für das Reisegepäck und berichtet von erprobten Verhaltensweisen im Kontakt mit Menschen anderer Kulturen oder in Problemsituationen. Ein weiteres Kapitel ist aber auch den psychologischen Aspekten einer Reise, wie Angst, Heimweh etc. gewidmet und auch das fand ich sehr interessant und bereichernd.
Besonders gut gefallen hat mir bei all den vielfältigen Inhalten vor allem Julias humorvolle, leichte und sehr bodenständige Erzählweise. Sie nimmt sich selber nicht besonders ernst (im Sinne von sie kann über sich selber lachen und uns LeserInnen auch ohne falsche Scham an Situationen teilhaben lassen, die nicht wie gewünscht liefen), erhebt nicht den Zeigefinger einer belehrenden Überkompetenz und das Lesen fühlt sich meistens wirklich so an, als würde man sich gerade bei einem gemütlichen Tee oder Wein persönlich locker mit ihr über ihre Erfahrungen austauschen. Sie spricht ihr Gegenüber oft persönlich und offen an, gibt Denkanstöße und setzt immer wieder auf die Komik der gerade gelesenen Situation. Das alles macht sie mir sehr sympathisch und es hat mir Freude bereitet ihre Tipps kennen zu lernen. Diese sind nicht nur auf Abenteuerreisen anzuwenden, sondern viele haben auch für Normal-Reisende wie mich, ihre Berechtigung.
Reisefieber ist daher für mich eine sehr gelungene Mischung aus den persönlichen Erlebnissen der Autorin, kompetent vermittelten Reisetipps und guter Unterhaltung daher gibt es eine klare Leseempfehlung für alle reiselustigen BuchliebhaberInnen.