Das Buch »Kokainjahre« ist ein ergreifendes Buch über die unterschätzte Gefahr von Kokain. Die wahre Geschichte eines jungen Mannes, der in die Sucht gerät erzählt aus der Perspektive seiner Mutter. Ergänzt durch fundierte Fakten, Fallbeispiele und tiefgehende Einblicke in die Lebensrealität von Abhängigen.
Verharmlost als Mittel, um kreativer und leistungsstärker zu werden, hat Kokain in Europa eine gefährliche Akzeptanz in allen Gesellschaftsschichten gefunden. Meistens wird Kokain als Pulver in der Partyszene, im Büro oder gar auf Baustellen konsumiert, und dabei wird völlig übersehen, wie gefährlich es ist. Was oft aus Neugier oder als Spaß beginnt, führt häufig in eine fatale Abhängigkeit.
An einem ausgelassenen Abend mit seinen Freunden probiert ein 22-jähriger junger Mann zum ersten Mal Kokain und gerät kurz darauf in den Teufelskreis dieser zerstörerischen Droge. Die Veränderung geschieht rapide: Aus dem klugen, zielstrebigen und begabten jungen Studenten wird ein verzweifelter Mensch mit einer schweren Suchterkrankung. Und obwohl er alles versucht, die Sucht hinter sich zu lassen, ist das Verlangen nach der Substanz stärker.
Die Eltern begleiteten ihren Sohn durch die dreijährige Sucht und unterstützten ihn bei seinen Ausstiegsversuchen, die letztlich misslingen. Diesen Weg beschreibt seine Mutter Marina Jung in eindrücklichen Worten. Da man in der Öffentlichkeit und selbst in gewissen Fachkreisen viel zu wenig über die Droge und ihren Wirkcharakter weiß, hat sie ihre Erfahrungen aufgezeichnet. Dabei verknüpft sie Fakten und Erkenntnisse zu einer multiperspektivischen Sichtweise. Die Leserinnen und Leser können dadurch nachvollziehen, warum Kokain besonders unberechenbar und gefährlich ist und was eine Suchterkrankung mit der betroffenen Person und mit dem sozialen Umfeld macht.
Und schließlich führt die Autorin die Leserinnen und Leser in die Lebensrealität von suchtkranken Menschen, unter anderem auch durch Texte und Fallbeispiele von Betroffenen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort von Prof. Dr. Boris B. Quednow
1 Verwaiste Eltern
2 Vom Habenwollen zum Habenmüssen
Der Schritt in die Unfreiheit
3 Von Dopamin und Diagnosekriterien
Der Sucht auf der Spur
4 Gelegentlich, wöchentlich, täglich
Wie Kokain in ein Leben dringt
5 Suchtgedächtnis und Erlaubnis gebende Gedanken
Warum Rückfälle dazugehören
6 Existenzielle Krisen
Warum Crack den Absturz ins Bodenlose garantiert
7 Ein Kartenhaus bricht zusammen
Oder vom moralischen Kompass, der verloren geht, und von anderen Nebenwirkungen
8 Bangen und Hoffen
Wenn Angehörige versuchen, das Unmögliche möglich zu machen
9 Scham, Stolz und Liebe
Warum Beziehungen nichts nützen und trotzdem unverzichtbar bleiben
10 Von Optimismus, Tiefpunkten und Stigmatisierung
Warum die Suchterkrankung schwer fassbar bleibt
11 Ursache von Sucht
Weshalb die Frage nach dem Warum nicht weiterführt
12 Kreative Lösungen und Hilflosigkeit
Warum kontrollierter Konsum nicht funktionieren kann
13 Herkömmliche und neue Therapieansätze
Warum die Substanzforschung gefordert bleibt
14 Kokainsucht
Eine chronische Krankheit mit Todesfolge
15 Was Angehörige, Freundinnen, Experten und Politikerinnen tun können
Und warum Haltungsänderungen zur Entstigmatisierung beitragen
Anhang
Quellen
Anmerkungen
Beratung für Angehörige
Dank
Biografie der Autorin