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In der tiefsten bayerischen Einöde: Eine ganze Familie wird in einer Nacht ausgelöscht, mit der Spitzhacke erschlagen. Jetzt heißt er nur noch Mordhof, der einsam gelegene Hof der Danners in Tannöd, und vom Mörder fehlt jede Spur . . .

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimi Preis und dem Friedrich-Glauser-Preis.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
04. Februar 2008
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
192
Reihe
btb
Autor/Autorin
Andrea Maria Schenkel
Verlag/Hersteller
Originalsprache
deutsch
Produktart
kartoniert
Abbildungen
SW-Abb.
Gewicht
202 g
Größe (L/B/H)
185/118/20 mm
ISBN
9783442736737

Portrait

Andrea Maria Schenkel

Andrea Maria Schenkel ist 44 Jahre alt, verheiratet und Mutter von drei Kindern. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Regensburg. Der Bestseller Tannöd war ihr erster Roman. Dafür erhielt sie den Friedrich-Glauser-Preis 2007.

Pressestimmen

Die Realität war die Vorlage für Andrea Schenkels Debüt. Auf dem einsamen Hof in Bayern, weit abgelegen von den anderen Gehöften des Dorfes, war in den fünfziger Jahren tatsächlich eine ganze Familie ausgelöscht worden. Großvater, Großmutter, Tochter, die beiden Enkelkinder und die Magd wurden brutal erschlagen. Die oder der Täter blieben unerkannt.\\ In diesen alten Fall hat sich die auf Anhieb erfolgreiche Krimiautorin, die bislang als Mutter und Hausfrau ein zurückgezogenes Leben führt, eingearbeitet. Dazu hat sie eine Menge Akten und Aufzeichnungen studiert und wurde prompt für ihren Erstling "Tannöd" mit dem Deutschen Krimipreis 2007 ausgezeichnet.\\ Aus ganz unterschiedlichen Perspektiven lässt sie Personen zu Wort kommen, die über die Geschichte des Hofes Bescheid wissen. Da erzählt der Lehrer über die kleine Marie, die recht gern zur Schule ging. Ihre beste Freundin vermisst sie am Sonntag beim Gottesdienst schmerzlich und fragt sich, ob Maries Vater tatsächlich in Amerika lebt. Oder sollte der Briefträger Recht behalten, der gut über den Dorftratsch Bescheid weiß: "Die Gerüchte, dass bei denen alles immer in der Familie bleibt, sogar die Kinder, kenn ich schon." Oder stimmen eher die Vermutungen der Haushälterin des Pfarrers, wenn sie mutmaßt, dass die eigenbrötlerische Familie, die wenig Kontakt zu den anderen Dorfbewohnern pflegt, einen Pakt mit der Hölle eingegangen ist.\\ In immer weiteren Puzzlestücken breitet Andrea Schenkel den Mief der fünfziger Jahre einer kleinen Dorfgemeinschaft aus. Da wird verdächtigt, gemunkelt und kräftig unter den Teppich gekehrt. Das Spannende an diesem erstklassigen Krimi sind die verschiedenen Idiome, jede Person erhält ihren eigenen Tonfall. Da tunkt der Bauer morgens genüsslich das Brot in den Malzkaffee und "brockt sich noch eine Scheibe Brot in den "Hafen". Mit der Tasse Kaffee setzt er sich an den Tisch in die Zimmerecke." Oder der Monteur, der als Handwerker den Bauern besucht, kommt schnell, "ganz pressant hat er es gemacht." Diese Kleinigkeiten verleihen dem Stoff seine große Authenzität. Und übrigens ist der Mörder unerkannt von Anfang an dabei und erzählt aus seiner Sicht die Dinge.\\ Den Wechsel der Personen, die Veränderung der Erzählerstimmen, trennt die Autorin mit Einschüben aus Bittversen, so dass beim Lesen der Eindruck entsteht, einem Fürbitte - Gottesdienst beizuwohnen.\\ "Tannöd" ist ein schmaler Krimi, der leider viel zu schnell ausgelesen ist, doch sich in seiner Einzigartigkeit deutlich aus der Flut der Krimiware heraushebt. Höchstens ein Vergleich mit "Kaltblütig" von Truman Capote wäre angemessen.\\ © Manuela Haselberger\\ "Ein großartiges Buch! Fabelhaft! Ein unglaubliches Buch!"\\ Elke Heidenreich in Lesen!\\ "Sie konstruierte eine düstere Geschichte, so düster und packend, dass sie nun mit dem Deutschen Krimipreis 2007 ausgezeichnet wurde. Die 44 Jahre alte Andrea Maria Schenkel hat sich mit ihrem Debüt-Roman "Tannöd" auf ein Niveau geschrieben, das dem früherer Preisträger wie Wolf Haas entspricht. Wie Haas in seinen Brenner-Krimis hat sie eine neue Erzählform gefunden: Tannöd ist zusammengesetzt aus Schilderungen von Zeugen, wobei einer dieser Erzähler der Mörder sein muss."\\ SZ\\ "Eine gewisse "Fremdheit im eigenen Leben" ist es wohl, die Schenkel einen Blick "auf das Dunkle in den Figuren" ermöglicht. Nichts entgeht ihren wachen grünen Augen. So präzise fallen ihre Milieuschilderungen aus, dass sie ihr Romanpersonal gezielt verfremden muss, "damit sich der Franz aus der Nachbarschaft nicht wieder erkennt". Sie schafft eine Distanz, die ihre Sprache und Szenerie vor der Banalität heimattümelnder Regionalkrimis bewahrt."\\ Der Spiegel\\

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Von Xirxe am 30.01.2012
Die Bewohner eines Einödhofes werden tot aufgefunden, selbst vor den zwei- und achtjährigen Kindern und der Magd, die erst am Tag zuvor ihren Dienst antrat, machte der Mörder keinen Halt. Auf ungewöhnliche Art und Weise nähert sich der Krimi den Geschehnissen: Ein früherer, zeitweiliger Bewohner des Dorfes kehrt zurück und ihm, einem Fremden und doch Vertrauten , erzählen die Bewohner ihre Gedanken, Vermutungen, ihre Sicht der Ereignisse. Nachbarn, Bekannte, Freunde usw. kommen zu Wort, und so kristallisiert sich nach und nach das Bild einer Familie heraus, die manches zu verbergen hatte. Zwischen diesen Berichten fließen immer wieder die Beschreibungen ein, was genau kurz vor dem Tode der einzelnen Bewohner geschah, so dass man sich Schritt um Schritt der eigentlichen Tat nähert. Das Ganze ist eher eine Reportage als ein herkömmlicher Kriminalroman: Der Ton ist knapp und karg - entsprechend den Personen, meist bäuerlicher Herkunft, deren Sichtweise gerade vermittelt wird. Dennoch ist es spannend wie ein Krimi, der einen mit seiner düsteren Atmosphäre, die diese Gegend umgibt, voll und ganz gefangennimmt. Ungewöhnlich - aber gut!
Von Tilman Schneider am 22.04.2009

schlecht schlechter Schenkel

Angespornt durch die Lobeshymnen und von Frau Bleibtreu und Frau Heidenreich noch mehr neugierig gemacht stürzte ich mich am Wochenende auf dieses Buch. Leider wurde ich sehr enttäuscht. Was so hoch gelobt wurde ist nichts neues. Es ist ein Mord passiert und jeder im Dorf berichtet jetzt wie er die ermordete Familie erlebt hat, gekannt hat und wie er zu ihr gestanden ist. Einer davon ist der Mörder. Am Schluss wird das ganze natürlich aufgelöst, aber da ist man längst ermüdet von den ewigen meist gleichen Schilderungen der Dorfbewohnern. Wollen sie ein Buch wo verschiedene Stimmen zu Wort kommen und so ein Täterbild erstellt wird bzw. ein Mord aufgeklärt wird, dann greifen sie zu einem Jugendbuch und zwar Morten Rhue "Ich knall euch ab."