Ein Fotograf zieht mit seiner Familie in ein Haus auf dem Land in Virginia in der Ash Tree Lane.
Er hat es gekauft, um einem geruhsameren Leben zu frönen.
Die Stadt, in der sie vorher lebten, war ihm zu laut.
Was er nicht wusste: in dem Haus geht es nicht mit rechten Dingen zu.
Es tun sich neue Räume auf, das Haus scheint innen größer als außen, und er versucht, dem auf den Grund zu gehen.
Was mit der Familiengeschichte leichtfüßig beginnt, entpuppt sich zusehends als Horrorszenario.
Zwischen den Zeilen ist die heile Familie gar nicht so heil. Vielleicht wollte Will Navidson mit dem Umzug nur seine Beziehung zu seiner Lebensgefährtin Karen Green kitten?
Will war beruflich so viel unterwegs, dass es Karen zu viel wurde und sie seine Gegenwart angemahnt hat.
Zwei Kinder, Chad und Daisy, beleben die Szenen ebenso wie herbeigerufene Besucher, die Navidson bei der Aufklärung der unheimlich sich auftuenden Räume helfen sollen.
Aus dem Einzug macht Will ein filmisches Happening. Er will alles dokumentieren. So gleicht das Buch allmählich der Beschreibung zu einem wissenschaftlichen Film.
Zampano, nach dessen Tode man das Manuskript mit dem Titel Der Navidson Record gefunden hat, überliefert es an
Truant. Er hat das Manuskript erhalten, zusammengesetzt und kommentiert. Sein eigenes Leben spielt in langen Zwischenpassagen in die Geschichte mit hinein.
Die Seiten sind nicht leicht zu lesen.
Der Leser wird von verschiedenen Inhalten überschwemmt, die einem zuweilen die Orientierung erschweren. Wahn und Wirklichkeit verwischen das Bild, so dass man gezwungen wird, zwischen irrealen und realen Wahrnehmungen zu einer eigenen Anschauung zu finden.
Poetische und sehr realistische Schilderungen wechseln mit solchen, bei denen sich einem der Inhalt nur schwer erschließt.
Die Aufmachung und das Design sind ungewöhnlich.
Faszinierend ist die Horrorgeschichte des Hauses allemal.
In Amerika ist das Buch schon bald nach Erscheinen zu einem Kultbuch avanciert. Verbindet es doch die Medienwelt mit den Phantasien einer verwirrenden Welt des Grauens, wie sie alle Tage einen jeden von uns überfallen könnten.