Die Wurzeln der Depression liegen in der Kindheit. Hier werden die Verhaltensmuster vorbereitet, die sich später bei Erwachsenen hinter depressiven Zuständen verbergen. Sie waren Kinder, die sich ständig selbst überfordert haben. Kinder, die versucht haben, es allen Recht zu machen außer sich selbst.
Verständlich, einfühlsam und weitgehend unter Verzicht auf fachpsychologische Begriffe wie vor ihm nur Alice Miller beschreibt Josef Giger-Bütler die Familienkonstellationen und Erziehungsstile, die krank machen.
Von der Krankheit "Depression" hört und liest man heute fast täglich. Aber wann verbirgt sich hinter emotionalen und körperlichen Zuständen wie Lustlosigkeit, Interesselosigkeit, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Müdigkeit wirklich eine Depression?
Der Schlüssel für die Beantwortung dieser Frage liegt für den Autor dieses Buches in der Kindheit und in der Familie. Hier werden die depressiven Verhaltensmuster geformt. Es handelt sich um Kinder, die sich ständig selbst überfordern, weil ihre Umgebung es von ihnen verlangt. Um Kinder, die versuchen, es allen Recht zu machen - außer sich selbst. Diese "Zurücknahme" von der Welt geht soweit, bis von ihrem Selbst nicht mehr viel übrig geblieben ist. Aber diese Kinder funktionieren nach außen hin. Und genau hier liegt das eigentlich Krankmachende an der Depression, der lebenslange Kampf gegen die Selbstaufgabe, der, wenn er verloren wird, zur Aufgabe des eigenen Lebens führen kann.
Inhaltsverzeichnis
1;Inhalt;6 2;Einleitung;12 3;Teil 1 Annäherung an die Depression;20 3.1;1. Kapitel Überforderung und Depression eine unheilvolle Allianz;22 3.1.1;Erste Fragestellungen, erste Antworten;22 3.2;2. Kapitel Die Depression als Resultat einer depressiven Überforderungs- und Lebensstrategie;32 3.3;3. Kapitel Fallbeispiele;39 3.4;4. Kapitel Die populäre Betrachtungsweise der Depression und warum sie falsch ist;44 4;Teil 2 Krank machende Bedingungen in der Kindheit;54 4.1;5. Kapitel Die Depression entsteht in der Familie;56 4.1.1;Familiäre Konstellationen;58 4.1.2;Wie sich aus der Konstellation das depressive Muster ergibt;76 5;Teil 3 Die Grundlegung depressiven Verhaltens;84 5.1;6. Kapitel Die Reaktionen der Kinder als depressionsbildende Faktoren;86 5.1.1;Das Kind ist da und doch nicht da: Anpassung um jeden Preis;88 5.1.2;Der Rückzug;102 5.1.3;Konfliktvermeidung, Angst;109 5.1.4;Das Helfersyndrom;111 5.1.5;Überforderung ;114 5.1.6;Trauer und Liebe;116 5.2;7. Kapitel Sein oder Nichtsein Kindheit und Depression;122 6;Teil 4 Das erwachsene depressive Verhalten;134 6.1;8. Kapitel Der Weg von der kindlichen zur erwachsenen Depression;136 6.1.1;Das Verhalten depressiver Menschen;142 6.2;9. Kapitel Depressive Persönlichkeit und depressive Lebensstrategie;153 6.2.1;Müdigkeit und Leistung;154 6.3;10. Kapitel Die latente und manifeste Depression;170 6.3.1;Medikamente;176 6.3.2;Verlaufsformen;179 6.3.3;Beispiel einer Manifestdepression;189 6.4;11. Kapitel Emotionale und körperliche Symptome der Depression;196 6.5;12. Kapitel Der Endzustand der Depression;203 6.5.1;Die Erschöpfung als Erlösung;203 6.5.2;Die totale Verleugnung;206 7;Teil 5 Erkennen und Verändern;210 7.1;13. Kapitel Das Erkennen (die Diagnose) der depressiven Lebensstrategie und Persönlichkeitsstruktur;212 7.2;14. Kapitel Wege aus der manifesten Depression;221 7.2.1;Das Ziel;235 8;Literatur;243