Ich hatte mich auf dieses Buch gefreut, um endlich mal einen kompetenten Sachstandsbericht zum Thema Erderwärmung zu lesen. Doch welche Enttäuschung! Mich interessieren weder die Kindheitserinnerungen des Herrn Professors noch der Lebensweg seiner Mutter. Dass er die Geistesriesen Tyndall und Arrhenius (statt Einstein und Max Planck) verehrt, ist für ihn sicher wichtig - für mich eher nicht (ich ziehe die letzteren vor). Auch dass er während der Klimakonferenzen in einem schlechteren Hotel als sein englischer Kollege übernachten musste, ruft bei mir kein Mitleid hervor - eher Verwunderung über die Prioritäten unserer Klimaforscher.
Der Stil des ganzen Buches schwankt zwischen arrogant-rechthaberisch (wenn er über sich selbst erzählt) und abschätzig-verächtlich (wenn er über andere spricht). Besonders peinlich wird es in den Kapiteln 22 Blendet die Seher! (er bezeichnet sich selbst als modernen Seher ) und 23 Betäubt die Hörer! , in welchem er einen Großteil unserer Bevölkerung als von Massenverdummungswaffen geschlagene Wutbürger bezeichnet, deren Lebenslinie sich langsam, aber unerbittlich abwärts bewegt .
Fazit: Wer objektive wissenschaftliche Informationen erwartet wird hier enttäuscht - was der Autor im Vorwort sogar selbst zugibt (daher 0 Sterne dafür). Wem allerdings interessiert, wie ein alternder Professor sich selbst, seine Kollegen und den Rest der Welt sieht - der kommt hier voll auf seine Kosten (dafür hätten allerdings auch 200 statt der 780 Seiten gereicht, deshalb nur 3 von 5 möglichen Sternen). Macht im Durchschnitt nach Adam Riese exakt 1,5 Sterne...