''Ich frage mich, ob sie eine Ahnung hat, was Glück bedeutet. Ich kann einfach nicht verstehen, wie das funktioniert. Warum sich alles im Hirn abspielt. Da gibt es Botenstoffe, ist klar. Die docken an der richtigen Stelle an, damit du Glück empfinden kannst. Hab ich kapiert. Aber es ist halt möglich, dass die Boten sich verdrücken und nicht wiederkommen.''
Der Berlin- Roman ''Südstern'' handelt von alltäglichen Problemen, fernab von der Wohlfühlidylle einer Hauptstadt, die gegensätzlicher nicht sein könnte. Im Buch treffen zwei Menschen aufeinander, deren schwierige Schicksale sich ineinander zu verweben beginnen.
Deniz ist ein junger Polizist und Vanessa, Pharmazeutin und Drogendealerin. Beide sind Samariter in einer Welt, die eigentlich wenig Gnade kennt. Deniz kümmert sich um seinen an Parkinson erkrankten Vater und Vanessa möchte mit ihren Aufputschmitteln andere Menschen glücklich machen. Sie ist sozusagen die gute Seele vom Kiez und ein ganz besonderer Charakter, engelsgleich, denn sie kann Gedanken lesen... sie hat eine ganz besondere Wahrnehmung. Sie lebt und liebt die Leichtigkeit...
Deniz im Gegensatz fährt mehrere Einsatzschichten, um über die Runden zu kommen. Der Antrag auf eine höhere Pflegestufe, was das Leben erleichtern würde, wird abgelehnt.
Beide verlieben sich ineinander, dieser Liebe steht aber einiges im Weg, beispielsweise ist Vanessa liiert.
Im Buch wechseln sich die Perspektiven der beiden miteinander ab, es entsteht in eine ganze besonderen Sprache zwischen den beiden, was einem Flow gleicht, der am Ende zusammenfließt.
Die Sprache ist sehr intensive Sprache - dem Autor gelingt hiermit eine Mischung aus Märchen und Realismus, in einer Stadt, die immer am Puls der Zeit lebt und niemals schläft...
Ein moderner Roman, der literarisch überzeugt.