Susanne Preusker ist in den Medien bekannt geworden, nachdem sie Opfer einer Geiselnahme und Vergewaltigung in einer Justizvollzugsanstalt wurde. In ihrem ersten Buch, ein Drama mit dem Titel Sieben Stunden im April , beschreibt sie diese Ereignisse und wie sie überleben gelernt hat. Vorab gesagt, es ist ein hartes Buch, nicht unbedingt geeignet um am Strand locker mal drüber zu lesen. Als ich das Buch anfing, habe ich ihre Geschichte aus persönlichen Gründen schon gekannt. Auch ihre charmante Art zu erzählen, in der sie aber immer wieder schonungslos auf den Punkt kommt, kannte ich schon. Dieses Buch sollte man in einem Schwung durchlesen und dann in einem langen Grollen nachhallen lassen. Es ist aber auch ein leichtes Buch, denn Susanne Preusker schafft es durch Ihren Erzählstil, den Leser auch über die schlimmsten Passagen zu bringen, ohne dass der Schaden nimmt. Es ist auch ein versöhnliches Buch, in dem die Autorin beschreibt, wie sie heute ein auch zufriedenes Leben führt, gerade diese Passagen sind klasse, mit viel Feinsinn geschrieben. Der Gegensatz - auf der einen Seite die Beschreibung der brutalen Gewalttat und dann die stille, leise Beobachtung von alltäglichen Situationen - ist toll zu lesen. Wer dieses Buch gelesen hat, hat einiges zu denken.