Browns Recherchen bezüglich der Kultur an den Schauplätzen Florenz, Venedig und Istanbul in allen Ehren - ein Reißer ist das Buch aber wirklich nicht. Eher ein Reise- und Kulturführer.
Die über viele Seiten ausgewalzte Langatmigkeit der Beschreibungen zu den Kulturschätzen in Florenz und Venedig und zu Dante besonders in der ersten Hälfte des Romans langweilt zutiefst, wenn man einen atemlosen Thriller mit schnellen Wendungen erwartet. Man quält sich bei Brown vielmehr durch die Seiten.
Die Sache mit dem Traum Langdons zu Beginn war mehr lächerlich und für einen internationalen Bestseller zu schwach. Langdons Gedächtnisverlust nervt nach einer Zeit des Lesens nur noch - wie eine dieser typischen US-TV-Serienepisoden der 70-er und 80-er, in der der Hauptdarsteller wenigstens in einer Staffel sein Gedächtnis zu verlieren pflegte... Gähn!
Der Provost , jahrelang skrupelloser Dienstleister der Reichen und Mächtigen, kam eher als etwas zu satter Bedenkenträger rüber als ein Mann, der sich anbahnende Schwierigkeiten auf seine Art und zu seinem Vorteil löst.
Dabei ist das Thema des Romans, die drohende völlige Überbevölkerung der Erde mit allen zerstörerischen, verheerenden Konsequenzen, ein absolutes Top-Thema, das eigentlich zu Diskussionen und Reaktionen führen sollte wie vor Jahren Browns Sakrileg ! Die voraussehbare Katastrophe, die öffentlich kaum Beachtung findet.
Brown hat erst in der 2. Hälfte des Romans zumindest teilweise geliefert, mit einer interessanten Lösung des Rätsels. Trotzdem nur 3 Sterne.