Im Gegensatz zur amerikanischen Forschungstradition findet in der deutschen Föderalismus- und Policy-Forschung die eigenständige Staatstätigkeit der Gliedstaaten kaum Beachtung. Die Autorin greift die amerikanische Debatte um das Policy-Making der Gliedstaaten auf und wendet sie auf den deutschen Kontext an. Anhand der Arbeitsmarktpolitik der Bundesländer wird gezeigt, dass die Länder als Laboratorien für Politikinnovationen fungieren und Diffusionsprozesse einleiten. Bei allen Defiziten des deutschen Förderalismus zeigt er sich flexibler und leistungsfähiger als zumeist unterstellt. Die Ergebnisse der Untersuchung sind geeignet, sowohl der Föderalismusdiskussion in Deutschland als auch der Policy-Forschung neue Impulse zu geben.
Inhaltsverzeichnis
I. Grundlagen. - 1. Einleitung: Gegenstand der Untersuchung. - 2. Forschungsstand und Konkretisierung der Fragestellung. - 3. Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern. - II. Empirie. - 4. Fallstudie I: Arbeitsmarktpolitik der Länder Finanzen, komplementäre, experimentelle und kompensatorische Maßnahmen. - 5. Fallstudie II: Die horizontale Diffusion von Innovationen Soziale Betriebe. - 6. Fallstudie III: Vertikale bottom-up Diffusion, horizontale Diffusion und Kompensation - Niedriglohnkonzepte. - 7. Fallstudie IV: Vertikale top-down Diffusion Bündnisse für Arbeit in Bund und Ländern. - III. Ergebnisse. - 8. Zusammenfassung und Diskussion der empirischen Befunde. - Literatur. - Liste der geführten Interviews und Gespräche.